Rinder in der Kalahari auf einer Farm bei Gobabis 2018 / Cindy Heppelmann & Hp.Baumeler | Wikimedia Commons | CC BY-SA 4.0
Rinder in der Kalahari auf einer Farm bei Gobabis 2018 / Cindy Heppelmann & Hp.Baumeler | Wikimedia Commons | CC BY-SA 4.0

Das Forum Deutschsprachiger Namibier fordert den Oberbefehlshaber sowie alle Mitglieder der Polizei dazu auf, ganz energisch gegen die immer weiter um sich greifenden Vergehen des Viehdiebstahls und der Wilderei vorzugehen.

In zunehmendem Maße erscheinen in den Medien Berichte über schreckliche illegale Schlachtungen hochwertigen Viehs namibischer Farmer. Die wirtschaftlichen Schäden, die sich daraus ergeben, sind Verluste nicht nur für die Farmer selbst, sondern auch für das ganze Land Namibia. Das erbeutete Fleisch wird meist illegal in den Städten und Ortschaften des Landes verkauft. Es werden keinerlei Steuern oder Abgaben darauf gezahlt. Der Volkswirtschaft unseres Landes entgehen Millionenbeträge an Devisen, die durch den Export des Fleisches hätten erwirtschaftet werden können. Viele Arbeitsplätze sind von der Farmerei abhängig. Die den Farmern entstehenden Verluste senken den Gewinn ihrer Betriebe drastisch.

Nach verlässlichen Schätzungen verschiedener Farmervereine und des Dachverbandes ‘Namibia Agricultural Union‘ (NAU) gehen die summierten Verluste der letzten Jahre in die hohen zweistelligen Millionenbeträge. Immer wieder muss die Öffentlichkeit erfahren, dass sogar trächtige Muttertiere getötet werden. Damit geht auch der zum Erhalt

und Ausbau der Herden wichtige Nachwuchs verloren. Auch sehr wertvolles Reinblut-Zuchtvieh wird immer wieder Opfer der widerwärtigen Praktiken dieser Viehschlächter.

Ebenso verhält es sich mit der Wilderei wertvoller Antilopen. Über die letzten Jahrzehnte hat die ökonomische Nutzung der Wildtierbestände auf den Farmen in Namibia stark zugenommen. Zahlreiche Farmer haben sich selbst und ihre Angestellten in der vorschriftsmäßigen Ausübung der streng regulierten Jagd ausgebildet. Dadurch sind neue Arbeitsplätze entstanden. Der Wert der Wildbestände hat deshalb enorm zugenommen, und durch den Export der Trophäen verdient Namibia wertvolle Devisen. Viele Farmer sind inzwischen gezwungen, teure Sicherheitsdienste mit dem Schutz ihrer Vieh- und Wildbestände zu beauftragen.

Es ist völlig inakzeptabel, dass immer wieder von Polizisten berichtet wird, die selbst in die Diebstähle und Wilderei involviert sind. Unlängst wurde bei Uhlenhorst ein Bakkie mit 19 gestohlenen Schafen gestellt. An Bord war neben den Schlächtern auch ein Polizist der Polizeistation Hoachanas. Er hatte die Transportbescheinigung für das Fleisch selbst ausgestellt und mit dem amtlichen Stempel der Station bestätigt.

Es ist die Pflicht der Namibian Police Force (Nampol) den Diebstählen Einhalt zu gebieten und die eigenen Reihen von Verbrechern zu säubern.

Raimer von Hase, FORUM-Vorstand PR

FORUM-Vorstandsmitglieder: H. Hecht (Vorsitzender), B. Herma, M. Nambelela, C. von Blottnitz, R. von Hase, A. von Wietersheim, M. von Wietersheim